Beim Lernen, lernen achtsam zu sein

Wie Studium und Achtsamkeit vereint werden können.

Den ganzen Tag Vorlesungen und zwischendrin nur 15 Minuten Pause, in denen man zum nächsten Hörsaal laufen muss  bzw. eine Aneinanderreihung von nicht enden wollender Zoom Meetings. Dazu kommen ständig Abgaben, Präsentationen und am Ende des Semesters die berüchtigte Prüfungsphase. Alle Studierenden können sich sicherlich irgendwo in diesem Alltag wiederfinden. Aber nicht nur im Studium sieht der Arbeitstag oft so aus – die Arbeit ist Stressfaktor Nummer eins. 
Wir von Remindfully sind der Meinung, dass das ja nicht das ganze Leben sein kann. Lernen klar, aber achtsam lernen ist das Stichwort.

Vorteile eines achtsamen Alltags
Mehr Wahrnehmung in deinem Alltag kann die neuronalen Strukturen des Gehirns positiv beeinflussen. Eine positive emotionale und mentale Verfassung kann sich demnach positiv auf die Leistungsfähigkeit, Konzentration und Belastbarkeit auswirken – was natürlich einen großen Vorteil beim Lernen mit sich bringt. Achtsamkeitsübungen können die Waage zwischen Kopf und Bauch wieder mehr in Einklang bringen. Außerdem kann auch vorbeugend trainiert werden, Symptome und das eigene Verhalten bei Stress schneller zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren.

Achtsamkeit und Geld
Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass Geld bei Studierenden eine große Rolle spielt. Eine große Rolle in dem Sinn, dass man einfach nicht sehr viel zur Verfügung hat. Dass man lieber zweimal überlegt, wofür man das Geld ausgibt, ist allerdings nicht nur bei Studierenden der Fall. Viele Menschen mit einem geringen Einkommen werden sich gut überlegen, ob es zum Beispiel möglich ist, für eine App Geld auszugeben.

Neben dem Beispiel der App, ist ein achtsamer Umgang mit Geld immer wichtig.

Wir sollten uns bewusst machen, wofür wir Geld ausgeben. Sind es Sachen, die wir wirklich brauchen? Zum Leben? Zum Lernen? Bringt es dich persönlich weiter?

Bist du damit über einen längeren Zeitraum glücklich bzw. bereitet es dir gute Gefühle? Investierst du dein Geld also in dich, in etwas Sinnvolles und Nachhaltiges oder doch eher in Fast Fashion?

Wichtig ist auf jeden Fall auch über Geld zu reden und dir die Antworten auf diese Fragen bewusst zu machen. Denn Geld spielt jeden Tag eine Rolle in unserem Leben und wir stehen vor neuen Entscheidungen. Und vor allem lasse Geld nicht zu einem weiteren Stressfaktor in deinem Alltag werden – das kannst du mit dem Fokus auf gute Gefühle managen. Anstatt den Fokus darauf zu setzen, was du dir gerade vielleicht nicht anschaffen solltest.

So gehen Studierende mit Stress im Alltag um
Wir haben Studierende exemplarisch gefragt, wie sie mit einem stressigen Studentenalltag umgehen – auch in Bezug auf ihre finanzielle Situation.

Fühlst du dich durch die Uni oft gestresst? Was hilft dir den Stress zu bewältigen?
Anna: manchmal schon, teilweise mache ich mir aber auch selbst Stress mit meinen eigenen Ansprüchen. Ich versuche in stressigen Wochen einen kühlen Kopf zu bewahren und mir Erfolgspläne zu schreiben bzw. Ziele für einzelne Tage festzusetzen. Meistens sage ich mir dann auch immer, dass ich es am Ende schon hinbekomme, um so den Stress zu minimieren. Ablenkung und eine schöne Sache am Tag, wie zum Beispiel mit Freundinnen Spikeball spielen, helfen mir dabei produktiv zu sein und anschließend auf andere Gedanken zu kommen.

Sandra: Ja, gerade während der Klausurenphase fühle ich mich öfter gestresst. Mir hilft spazieren gehen oft sehr gut.

Nils: Ja, ich fühle mich öfter gestresst. Stress bewältige ich durch mein handwerkliches Hobby und Sport. 

Mona: Ja, vor allem während der Abgaben- und Prüfungsphase fühle ich mich schon oft sehr gestresst. Ich versuch dann immer einen Spaziergang oder bisschen Sport zu machen, um zwischendurch einen klaren Kopf zu bekommen.

Kristina: Ja, vor allem während der Prüfungsphasen oder auch jetzt beim Schreiben meiner Bachelorarbeit fühle ich mich teilweise sehr gestresst. Ich versuche dann, das dadurch auszugleichen, dass ich mir bewusst Zeit für mich nehme, um z.B. Yoga zu machen oder mich mit Freunden zu treffen.

Würdest du dir Angebote zu mehr Achtsamkeit von der Uni /Hochschule wünschen?
Sandra: Ja, fände ich schon gut, da bisher, meines Wissens nach, nichts von meiner Hochschule angeboten wird und ich dies schon wichtig zur Stressbewältigung finde.

Mona: Ich glaube, ich fände es auf jeden Fall interessant und würde es auch ausprobieren.

Nils: Ja, wünsche ich mir. Sollte Grundbestandteil jeder Vorlesung sein, z.B. 2-3 Minuten Achtsamkeitsübung nach 45 Min (hier lässt Aufmerksamkeitsspanne nach).

Kristina: Grundsätzlich ja, allerdings finde ich es wichtig, dass man diese Angebote auf freiwilliger Basis wahrnehmen kann. Ich habe nämlich schon die Erfahrung gemacht, dass Studierende solche Angebote eher nicht begrüßen, wenn sie Pflichtbestandteil einer Vorlesung sind.

Achtsamkeit ist das A und O und hat auf physischer, kognitiver und emotionaler Ebene große Effektstärken.”

Nils, Psychologie-Student

Denkst du, Achtsamkeit kann hilfreich sein, den Uni-Alltag zu bewältigen?
Sandra: Auf jeden Fall, da man dadurch lernen könnte gezielter Lernphasen und „Entspannungsphasen“ einzubauen und die Freizeit bewusster genießen könnte.

Mona: Ja bestimmt. Ich habe allerdings auch schon mal ein kurzes Achtsamkeitstraining während der Prüfungsphase gemacht und da fand ich es teilweise schwierig sich unter Zeitdruck darauf einzulassen. Aber im normalen Alltag könnte ich es mir gut vorstellen.

Nils: Achtsamkeit ist das A und O und hat auf physischer, kognitiver und emotionaler Ebene große Effektstärken. Es hilft den Uni-Alltag zu Bewältigung und das Stresscoping zu verbessern.

Kristina: Auf jeden Fall! Vor allem dadurch, dass die letzten Semester ja größtenteils online stattgefunden haben und es nicht viele Möglichkeiten für uns gab, um auch mal abzuschalten. Ich glaube, vielen ist dadurch erst bewusst geworden, wie wichtig es ist, auf die mentale Gesundheit zu achten.

Wie gehst du als Student:in finanziell achtsam mit deinem Geld um?
Sandra: Ich nutze gern Vergünstigungen für Student*innen. Zudem überlege ich mir gut vor dem Kauf, ob ich etwas wirklich benötige oder, ob ich es zum Beispiel auch Second-Hand kaufen könnte.

Mona: Ich gehe schon achtsam mit meinem Geld um, würde ich sagen. Ich finde auch Themen wie Minimalismus und Nachhaltigkeit in Bezug auf Konsum wichtig und sehr  interessant und versuche mich da immer weiterzuentwickeln.

Nils: Ich gehe wenig achtsam mit meinem Geld um, was wiederum Stress erzeugt. Ein achtsamer Umgang wäre angebracht, z.B. durch die Verschriftlichung der Ausgaben und Einnahmen.

Kristina: Ich versuche mit Hilfe einer App den Überblick über meine monatlichen Ausgaben zu behalten. Allerdings wird dann am Ende vom Monat das Geld meistens doch etwas knapp, was mich dann natürlich auch wieder zusätzlich stresst.

Möglichkeiten Achtsamkeit zu trainieren
Falls du nicht schon deine eigene Routine hast, deinen Alltag ohne Stress zu meistern, haben wir ein paar Ideen, wie du mehr Achtsamkeit trainieren kannst.

Baue tägliche Rituale oder Routinen in deinen Alltag ein, z.B. am Morgen vor der Uni.

Achte auf deine Atmung und praktiziere zwischendurch Atemübungen: Nimm eine entspannte Sitzhaltung ein, lockere die Kiefermuskeln und atme bewusst durch die Nase ein und durch den Mund aus. Atme bei der Ausatmung in den Bauch. Zähle nach einigen Wiederholungen deine Atemzüge.

Wer es intensiver mag, kann Yoga oder Meditation praktizieren. Dies hilft, sich eine bestimmte Zeit dem Alltag zu entziehen und tägliche Herausforderungen zu meistern.

Mache als Pause einen Spaziergang an der frischen Luft.

Halte einen Moment inne und reflektiere: wie geht es mir gerade eigentlich?

Achte auf deine körperlichen Bedürfnisse.

Auch zu viele Verabredungen können sozialen Stress bedeuten. Plane also genügend Pausen und Zeit für dich ein.

In Bezug auf Geld: halte deine Einnahmen und Ausgaben im Blick, z.B. mit einer App und überlege dir gut, wofür du wirklich dein Geld ausgeben möchtest.

Was dabei für dich am besten funktioniert, ist natürlich individuell und muss in deinen Lebensstil passen, also experimentiere doch einfach ein bisschen.
Falls du dabei noch mehr Unterstützung mit regelmäßigen Remindern gebrauchen kannst, ist die Remindfully App die helfende Hand für deinen Alltag. Schau rein und tu was für dich – für mehr gute Gefühle.

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