Zwischen Achtsamkeit und Arbeitsalltag

Von Work-Life-Balance zu Work-Life-Integration.

Falls du gerade am Schreibtisch sitzt und das auch schon eine längere Zeit, haben wir zunächst eine kurze Übung für dich – dass du achtsam und mit guten Gefühlen diesen Beitrag lesen kannst.

Das Beobachtungsspiel: Konzentriere dich zwei Minuten lang auf einen beliebigen Gegenstand an deinem Arbeitsplatz. Tu so, als würdest du diesen Gegenstand zum ersten Mal sehen. Nehme ihn bewusst wahr. Wie ist seine Form, das Material und die Verarbeitung? Nimm dir Zeit für die Beobachtung. 
Die Übung kannst du jederzeit mit verschiedenen Gegenständen wiederholen. So machst du eine kurze Pause und kannst deinen Kopf für den Moment freibekommen. Gleichzeitig übst du dich im achtsam sein und mit alltäglichen Dingen um dich herum in Einklang zu sein.

Die Problematik im Arbeitsumfeld ist heute oft, dass man sich kaum Zeit für Pausen nimmt, von einem zum anderen Termin hetzt und durch zunehmende Arbeit im Homeoffice nur noch mit Arbeit zu Hause sitzt. Abends hat man dann oft nicht mal mehr Lust Freunde zu treffen oder die Freizeit anders schön zu gestalten und endet mit Netflix auf dem Sofa. Keine Kritik an einem entspannten Abend alleine, aber das Leben kann so viel mehr bieten, vor allem mehr gute Gefühle.

Viele sagen dann, dass du eine gute Work-Life-Balance brauchst, also einen Ausgleich vom Beruf durch Freizeitaktivitäten, Familie und soziale Kontakte. Work-Life-Balance steht für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, vergleichbar mit einer Waage. Auf einer Seite zieht die Arbeit einen Arm der Waage runter, denn würden wir nur arbeiten, würde uns das natürlich unsere komplette Energie rauben. Auf der anderen Seite steht die Freizeit. Auch wenn wir nur Freizeit hätten, würde vielen von uns eine Aufgabe, Struktur und Sinn fehlen. Arbeit kann Privates im Gleichgewicht halten und andersrum. Daher sollte die Waage ausgeglichen sein – Arbeit und Freizeit in einem ausgewogenen Verhältnis – für mehr gute Gefühle.

In Unternehmen ist es oft schon Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu achten. Aber sind es wirklich noch die Bedürfnisse einen acht Stunden Arbeitstag zu haben und anschließend einen Yoga Kurs vom Unternehmen zu machen, um diese Anstrengungen auszugleichen?

Für die Generationen Y und Z ist diese Ansicht oft nicht mehr vertretbar. Durch die Digitalisierung und damit mobiles Arbeiten von zu Hause oder überall in der Welt, wandelt sich das Bild vom perfekten Arbeitsumfeld zunehmend.

Das neueste Konzept von Arbeit  geht daher weg von Work-Life-Balance hin zu Work-Life-Integration. In Zeiten von Homeoffice und digitaler Vernetzung verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit. Work-Life-Integration ist eigentlich das, was wir unter Work-Life-Balance verstehen, aber nicht wirklich umsetzen können, wenn wir weiterhin einen strikten acht Stunden Tag haben. Es wird hier der Ansatz verfolgt in keinem Bereich Abstriche zu machen sowie Arbeit und Freizeit nicht mehr komplett zu trennen, sondern einfach beides zu integrieren – also eher wie Work-Life-Quality.

Hierzu ein kurzes Beispiel. Termine für Kollegen und Meetings in den Kalender eintragen scheint für alle völlig normal. Warum nicht auch ein Bad für dich selbst oder einen gemeinsamen Abend mit dem Partner oder der Partnerin markieren. Bei der Work-Life-Integration haben Arbeit und Freizeit die gleiche Priorität, es gibt für beides keine vorgegebenen Zeiten. Beides ist gleich viel wert und verdient es deine Zeit in Anspruch zu nehmen – im Rahmen deiner eigenen Gestaltung. Du hast bei dem Arbeitsmodell also die Möglichkeit beides zu integrieren, dich aber gleichzeitig auf eine Sache zu konzentrieren, egal was du zu welcher Zeit machst.

Natürlich ist das irgendwo auch eine Traumvorstellung und nicht in jedem Beruf umsetzbar. Außerdem ist nicht jede:r der Typ dafür. Work-Life-Integration steht jedoch dafür die Arbeitszeit sinnvoll und produktiv zu nutzen und an individuelle Bedürfnisse anzupassen.

Die Gefahr dabei ist aber natürlich, dass die Arbeit dann nicht den ganzen Teil einnehmen darf. Auch dieses Konzept kann zu Stress führen, wenn man immer erreichbar sein muss. 

Auch deshalb ist Achtsamkeit am Arbeitsplatz umso wichtiger, egal wann und wo gearbeitet wird. Work-Life-Integration kann ebenfalls für Achtsamkeit stehen, wenn man es richtig umsetzt, wie zum Beispiel zwischendurch als Ausgleich einen Yogakurs zu machen, auf der eigenen Terrasse zu arbeiten oder was sonst so guttut. Also auch hier heißt es: achte auf deine individuellen Bedürfnisse. Für mehr gute Gefühle.

Auch wir von Remindfully haben uns Gedanken zur Arbeit in Zukunft gemacht. Wir sehen einen Arbeitsplatz bei uns zum Beispiel als Selbstverwirklichungs-Platz in zwischenmenschlicher und fachlicher Hinsicht. Wie eine Familie, wo man gerne hingeht und Spaß hat, eine coole Location, wo man arbeiten kann, gutes Essen bekommt und die Möglichkeit hat, sich selbst zu verwirklichen. Wir wollen eine gute und ehrliche Gemeinschaft schaffen, wo man sich als Mitarbeitende:r auch selbst weiterentwickeln und ausprobieren kann.

Ich bin fest davon überzeugt, dass wir unsere Arbeitsplätze nicht als Arbeitsplatz sehen sollten, sondern als Ort wie ein Wohnzimmer oder Café, wo man mit Freunden richtig gute Gespräche führen und Ideen daraus entwickeln kann. Gleichzeitig muss aber auch genug Platz für Menschen sein, die gerne Arbeiten gehen, aber die Arbeit nicht zu sehr mit ihrem privaten Leben verschmelzen lassen wollen. Jede:r so wie es ihm oder ihr guttut. ”

Mitgründer Tim

In jedem Fall können auch die kurzen Hinweise der Remindfully App helfen Achtsamkeit in den Arbeitsalltag zu integrieren. Mit den Impulsen können kurze Pausen gemacht und der Kopf gelüftet werden – eine Rückkehr ins hier und jetzt. Für mehr gute Gefühle, auch am Arbeitsplatz.

Mehr Informationen zum Einsatz von Remindfully in Unternehmen findest du hier (https://www.remindfully.app/fuer-unternehmen/). Der Download der App ist sowohl im Apple App Store als auch Google Play Store möglich.